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Amt Niemegk: Zusammenleben mit dem Wolf

Amt Niemegk, den 28.02.2023

 

 

Zusammenleben mit dem Wolf

 

Wie vielerorts, ist der Wolf in zurückliegenden Jahren auch im Hohen Fläming wieder heimisch geworden. Staatlich streng geschützt, haben sich Wolfsrudel niedergelassen und gut vermehrt. Daraus resultierende Probleme und Spannungen ließen jedoch nicht lange auf sich warten.

Seitens des Staates wurden Entschädigungsfonds gebildet, es wurden Personalstellen geschaffen, ein „Wolfsmanagement“ eingerichtet, es wurden Förderprogramme für den Bau von Zäunen eingerichtet und Entschädigungen für gerissene Tiere gezahlt. Seitens der Steuerzahler:innen wird der Schutz des Wolfes bis dato umfassend finanziert. Sind die Probleme damit gelöst?

Mitnichten. Wie so oft, sind letztlich die ehrenamtlichen Kommunalpolitiker:innen die Ansprechpartner der Betroffenen, welche sich in der Regel nicht verstanden oder sich mit der staatlichen Wolfsschadensregulierungsbürokratie herumärgern dürfen. Immer wieder wurden Betroffenheit, Unmut und Zorn in Einwohnerfragestunden und in Sprechstunden der politischen Gemeindeorgane thematisiert. Irgendwann reichte es den Gemeindevertretern in der Gemeinde Planetal.

„Wenn schon die Probleme durch die Menschen in den Gemeinden mit Nachdruck thematisiert werden, dann sollen sich auch die Gemeinden damit befassen dürfen“, so Bürgermeisterin Karin Commichau. Man kann als Bürgermeister, Ortsvorsteher oder Gemeindevertreter nicht immer wieder nur vertrösten und darauf verweisen, dass sich die Betroffenen an die staatlichen Behörden und an das Wolfsmanagement wenden sollen. Also wurde beschlossen, dass im Amt Niemegk ein Fachausschuss eingerichtet werden soll, welcher sich dem Zusammenleben mit dem Wolf und den daraus resultierenden Problemen intensiv befasst.

Der Fachausschuss, bestehend aus Gemeindevertretern und aus sachkundigen Einwohnern hat Naturwissenschaftler, Behördenvertreter, Naturschützer, Landwirte und Jäger und Betroffene angehört, sich mit den gesetzlichen Grundlagen von EU, Bund und Land vertraut gemacht und eine repräsentative Befragung der Einwohner:innen durchgeführt. Die Erkenntnisse aus den Recherchen sowie aus der Umfrage wurden in einer Broschüre zusammengefasst. Auf dieser Grundlage möchte der Fachausschuss nun auf Land, Bund und EU zugehen, um maßgebliche staatliche Entscheidungsträger aufzuklären und zu gesetzlichen Veränderungen zu bewegen. Weiterhin werden Vorgehensweise und Erkenntnisse landesweit mit anderen Gemeinden ausgetauscht.

Ziel des Ganzen? Das Zusammenleben mit dem Wolf soll in unserem Land gestärkt werden. Dazu ist vor allem anstelle teurer staatlicher Bürokratie eine sachgerechte Hege und Pflege der Wolfsbestände erforderlich.

Die O-Töne aus der Ausschussarbeit:

  • Der Großteil der Bevölkerung wünscht sich ein sachgerecht durch Jagd gehegtes und gepflegtes Zusammenleben mit dem Wolf ohne ideologisch verhärtete Bürokratie!
  • Radikale Meinungen wie die Ausrottung oder der bedingungslose Schutz des Wolfes sind die große Ausnahme. Diese Meinungen repräsentieren nicht die Meinung der Bevölkerung!
  • Die Meldungen des Bundesumweltamtes nach Brüssel zur Entwicklung der Wolfsbestände müssen sachgerechter abgegeben werden.
  • Der Wolfsschutz darf nicht weiter den übrigen Naturschutz beeinträchtigen und wichtige finanzielle Ressourcen aufzehren.

Hier stehen die Dokumente zum Download bereit: 

 

Bild zur Meldung: Einwohnerbefragung im Amt Niemegk zum Thema Wolf